Das Lymphsystems unseres Körpers ist äußerst ausgeklügelt. Es entwässert und transportiert "Abfallprodukte", wie etwa totes Zellmaterial, überschüssiges Eiweiß aber auch Entzündungsprodukte und Krankheitserreger ab. Es ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste System in unserem Körper und wenn es gestört und somit die Transportkapazität verringert ist, staut sich Gewebsflüssigkeit, Wasser und Eiweiß und es kommt im schlimmsten Fall zum chronischen Lymphödem.

Die Ursachen für die Funktionsstörung des Lymphsystems können unterschiedlich sein. Die Therapie setzt jedoch immer auf Entlastung, also darauf, die Schwellung zu mindern und für den Abtransport der Flüssigkeit zu sorgen.

Hierfür gibt es verschiedene Maßnahmen.

Zum einen Lymphdrainage, bei der die angestaute Flüssigkeit vorsichtig aus dem Gewege massiert wird.

Bei der Kompressionstherapie wird hingegen durch eine mechanische Einschränkung der Hautelastizität nach außen die Flüssigkeitsablagerung verhindert. Die Kompressionsstrümpfe wirken wie eine Dauerlymphdrainage und üben stetigen Druck auf das Gewebe aus. Durch Bewegung wird zudem das Zusammenspiel zwischen Muskeln, Haut und dem Druck von außen gefördert und der Abtransport der angestauten Flüssigkeit erleichtert.

Rundstrick- oder Flachstrick?

Bei Kompressionsstrümpfen kommen zwei Varianten in Frage: Rundgestrickte oder flachgestrickte.

Rundgestrickte Kompressionsstrümpfe werden meist bei Venenerkrankungen verordnet, also bei
- Beeinträchtigungen des Venensystems
- Thrombosen
- Krampfadern
- Schwellungen der Beine während der Schwangerschaft

Bei rundgestrickten Kompressionsstrümpfen handelt es sich um medizinische Spezialstrümpfe, die völlig ohne Naht und mit unterschiedlich großen Maschen gestrickt werden. Hierdurch wird der Strumpf dehnbar und übt weniger Druck auf die Körperpartien aus, als die engmaschigeren Flachstrickstrümpfe. Rundstrick-Kompressionsstrümpfe werden in verschiedenen Arbeitsdruck-Klassen verschrieben. Diese entsprechen den Kompressionsklassen KKL1 oder KKL2.

Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe werden vor allem eingesetzt bei

- Lymphödemen, z.Bsp. um nach einer Lymphdrainage erneuten Flüssigkeitsstau zu verhindern
- der Behandlung von Lipödemen, um das Fortschreiten zu verlangsamen/zu verhindern
- der Verbrennungs- und Narbentherapie
- der Wundheilung nach Amputationen

Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe müssen auf Maß angefertigt werden, d.h. die betroffenen Körperregionen werden von uns genauestens vermessen und die Strümpfe dann passgenau in der verordneten Kompressionsklasse hergestellt.